Geschichte

Eine Idee – 3 Personen – und kein Ende in Sicht

Am 01.01.1998 hatten drei lustige Gesellen aus Reiste bei Ihrem traditionellen Neujahrshängenbleiben die Idee, einen Karnevalsverein zu gründen und natürlich auch einen Rosenmontagszug zu veranstalten. Diese Zeitgenossen waren Thomas Trippe, Laurenz Godmann und Uwe Sigmar. Auf einem kleinen Zettel wurde kurzer Hand das Vorhaben notiert. Der Zettel verschwand in der Versenkung einer Geldbörse und man gab sich wieder intensiv dem Neujahrshängenbleiben hin. Erst am Samstag vor Rosenmontag 1998 und wiederum bei einem fröhlichen Umtrunk erinnerte man sich urplötzlich daran, dass man doch einen Karnevalsverein gegründet hatte und einen Rosenmontagszug abhalten wolle. Die Zeit wurde nun zugegebenermaßen ein wenig knapp, aber richtige Narren lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Man vereinbarte einfach ein Treffen am Rosenmontag um 9.00 Uhr. Der erste Rosenmontagszug. Pünktlich um 9.00 Uhr erschienen dann auch die Matadore Thomas Trippe, Laurenz Godmann, Uwe Sigmar, Dieter Godmann (Fahrer) und der heute leider schon verstorbene Werner Pietz am verabredeten Treffpunkt in Niederreiste. Zwei weitere „trinkfeste“ Kollegen wurden dazu geholt und man war sich schnell über die Ausführung des Umzuges im Klaren.

Aber wie kam es zu den Zugpferden?

Ein in der Garage stehender Rasenmähertrecker und ein kleiner Bollerwagen wurde Opfer der närrischen Baukunst. Auf dem Trecker wurde ein alter Sonnenschirm montiert, auf dem Bollerwagen wurde ein Schild mit der Aufschrift „1. Reister Rosenmontagszug“ angebracht. Ein paar Luftballons brachten noch Farbe ins Spiel. Stolz betrachtete man das geschaffene Kunstwerk. Als Verkleidung der Akteure diente ein weißer Filzstoff, der mit Sprühdosen bunt gemacht wurde. Mit reichlich Getränken bestückt startete der 1. Reister Rosenmontagszug ab Niederreiste und zog langsam aber laut über den Bürgersteig Richtung Oberdorf. Während der Fahrt war man dann der Meinung, dass einem solchen Umzug auch ein Prinz gut zu Gesicht stünde.

Karneval? Umzug? Ohne Prinz – geht gar nicht!

Da man gerade auf Höhe des Elektobetriebes Plugge war, kehrte man kurzer Hand dort ein und offenbarte dem Inhaber Rudolf Plugge, dass er der erste Karnevalsprinz von Reiste sei. Dieser war so verdutzt, dass er keine Zeit hatte, sich zu wehren. Auch Ihm wurde der weiße Filz übergestülpt und sofort waren auch die Spraydosen im Einsatz.

Warum denn überhaupt PuLau ?

Da Rudolf Plugge in Reiste mit seinem Spitznamen Pudel gerufen wird, hieß der Schlachtruf „Pudel Helau“. Aber das erschien den Beteiligten etwas zu lang und man ändere es in die Kurzform „PuLau“ um. Und schon hatte der Verein auch seinen Namen.

Rasanter Anstieg von Mitgliedern

Nun zog man mit 6 Mann weiter durchs Dorf. Und weil man sich ja präsentieren wollte, hielt der Lindenwurm auch gleich an jedem Haus an und schellte die völlig verdutzten Bewohner heraus. Man forderte den verdienten Lohn für das Geleistete in Form einer Flasche Bier und einem Korn je Zugteilnehmer ein. So zog man mit viel Spaß und lauten „PuLau“ rufen weiter. Als die Narren dann in den Landgasthof Reinert einrückten, traute Wirt Frido seinen Augen nicht. Vor Begeisterung hielt die er Bagage für eine Weile frei. Als Gegenleistung wollte er natürlich in den Verein aufgenommen werden, was die Beteiligten aufgrund der angenehmen Bestechung sofort akzeptierten. Als weiteren Lohn für seine Freizügigkeit machte man den Landgasthof Reinert auch gleich zum Vereinslokal. Auch ein langjähriger Gast aus Duisburg wurde auf seinen Wunsch hin gerne im Verein aufgenommen. Die närrische Karawane zog dann weiter bis zur alten Schreinerei Godmann, wo der Damenstift (eine Gruppe fröhlicher und netter Damen aus Reiste und Umgebung) feierte. Man feierte in fröhlicher Runde und der komplette Damenstift wurde dann auch in den Karnevalsverein aufgenommen. Das laute „PuLau“ hörte man noch bis in die späten Abendstunden aus der Schreinerei erklingen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich der PuLau zu einem der größten Vereine in Reiste.

Der Spaß, die Freude und das Miteinander im Vordergrund

Der PuLau hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, das Für- und Miteinander zum Nachbarort Bremke zu vertiefen, was durch rege Beteiligung der Bremker Mitbürger an den Reister Veranstaltungen und den alljährlichen Einladungen zur Bremker Karnevalsveranstaltung am Samstag vor Rosenmontag honoriert wurde. Im Jahr 2000 war Stefan Sommer alias Prinz Bagger Bagger (ein Bremker Unikum) und 2003 seine Schwester Annemarie Elsner die Regenten der Reister Narren. Ein Motto gibt es beim Reister Rosenmontagszug bewusst nicht, man möchte den Phantasien der Wagenbauer freien Lauf lassen. Teilnehmen kann am Reister Rosenmontagszug jeder der Lust und Laune am närrischen Treiben hat.